Das Push-Pull-Training ist ein strukturierter Trainingsansatz, bei dem die Muskelgruppen nach ihrer Bewegungsrichtung aufgeteilt werden: „Push“ für drückende Bewegungen und „Pull“ für ziehende Bewegungen. Dieser Ansatz ist ideal, um den Muskelaufbau zu fördern, Verletzungen zu vermeiden und eine harmonische Muskelentwicklung zu erreichen.

 

In diesem Blog tauchen wir tief in die Theorie und Praxis des Push-Pull-Trainings ein. Außerdem bieten wir dir einen ausführlichen Plan sowie Einblicke in wissenschaftliche Studien, die die Wirksamkeit dieser Methode bestätigen.

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Warum Push-Pull-Training?

 

 

Im Gegensatz zu unspezifischen Ganzkörpertrainings bietet das Push-Pull-Training eine klare Struktur. Die Vorteile im Überblick:

 

  1. Gezielte Belastung: Da Push- und Pull-Bewegungen an unterschiedlichen Tagen trainiert werden, bleibt die Belastung ausgeglichen.

     

  2. Bessere Regeneration: Muskelgruppen, die an einem Tag intensiv beansprucht wurden, haben am nächsten Tag Zeit zur Regeneration.

     

  3. Reduziertes Verletzungsrisiko: Einseitige Belastungen durch Vernachlässigung bestimmter Muskelgruppen werden vermieden.

     

  4. Anpassungsfähigkeit: Egal, ob du Anfänger oder fortgeschritten bist, Push-Pull lässt sich flexibel auf dein Niveau und deine Ziele zuschneiden.

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Was bedeutet „Push“ und „Pull“?

 

 

  • Push-Übungen: Alle Bewegungen, bei denen du Kraft aufwendest, um etwas von dir wegzudrücken. Beispiele sind Bankdrücken, Schulterdrücken oder Liegestütze. Zielmuskulatur: Brust, Schultern, Trizeps.

     

  • Pull-Übungen: Bewegungen, bei denen du ein Gewicht zu dir hinziehst, wie Klimmzüge, Rudern oder Bizepscurls. Zielmuskulatur: Rücken, Bizeps, hintere Schultern.

 

Diese Einteilung sorgt für ein ausgewogenes Training aller Muskelgruppen und vermeidet muskuläre Dysbalancen.

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Der Push-Pull-Trainingsplan

 

 

Ein klassischer Push-Pull-Plan besteht aus zwei Haupttagen: einem für Push- und einem für Pull-Übungen. Ergänzend kannst du einen dritten Tag für Beintraining hinzufügen.

 

Grundlegender Plan (3-Tage-Split):

 

TagMuskelgruppenBeispielübungen
PushBrust, Schultern, TrizepsBankdrücken, Schulterdrücken, Liegestütze, Dips, Trizepsdrücken mit der Hantel
PullRücken, BizepsKlimmzüge, Rudern (Langhantel/Kabelzug), Latziehen, Bizepscurls
BeineQuadrizeps, Hamstrings, WadenKniebeugen, Kreuzheben, Ausfallschritte, Wadenheben
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Details zur Umsetzung:

 

  • Wiederholungen & Sätze:

    Hypertrophie (Muskelaufbau): 3–4 Sätze mit 8–12 Wiederholungen.

    Kraftsteigerung: 4–5 Sätze mit 4–6 Wiederholungen bei schwerem Gewicht.

     

  • Intensität: 

    Wähle ein Gewicht, mit dem du die letzten Wiederholungen gerade noch sauber ausführen kannst.

     

  • Pause zwischen den Sätzen:

    Hypertrophie: 60–90 Sekunden

    Kraft: 2–3 Minuten

     

  • Trainingsfrequenz:

    Anfänger: 3 Trainingseinheiten pro Woche (Push-Pull-Beine).

    Fortgeschrittene: 4–6 Einheiten (Push-Pull-Beine wiederholen).

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Erweiterte Pläne für Fortgeschrittene

 

 

Ein Push-Pull-Plan lässt sich individuell anpassen. Fortgeschrittene können z. B. zwischen Ober- und Unterkörperübungen wechseln oder Isolationsübungen integrieren.

 

Push-Pull-Plan (6-Tage-Split):

 

TagMuskelgruppenBeispielübungen
Tag 1Push (Oberkörper)Schrägbankdrücken, Schulterdrücken, Dips, Trizepsdrücken
Tag 2Pull (Oberkörper)Klimmzüge, Langhantelrudern, Bizepscurls, Facepulls
Tag 3BeineKniebeugen, Kreuzheben, Beinpresse, Wadenheben
Tag 4Push (Oberkörper)Flachbankdrücken, Arnold-Press, Liegestütze, Trizepskickbacks
Tag 5Pull (Oberkörper)T-Bar-Rudern, Einarmiges Kurzhantelrudern, Konzentrationscurls, Shrugs
Tag 6BeineFrontkniebeugen, Romanian Deadlifts, Ausfallschritte, Hip Thrusts
Tag 7PauseRegeneration
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Wissenschaftlicher Hintergrund

 

 

Studien belegen, dass Split-Systeme wie Push-Pull nicht nur effektiv für den Muskelaufbau, sondern auch optimal für die Verletzungsprävention sind.

 

  1. Muskelwachstum: Eine Meta-Analyse (Sports Medicine, 2017) zeigt, dass ein höheres Trainingsvolumen durch die Aufteilung der Muskelgruppen möglich ist. Dies begünstigt das Muskelwachstum erheblich im Vergleich zu unspezifischen Ganzkörperplänen.

     

  2. Regeneration: Laut einer Studie im Journal of Strength and Conditioning Research ermöglicht Push-Pull-Training eine bessere Regeneration, da antagonistische Muskelgruppen (z. B. Bizeps und Trizeps) an aufeinanderfolgenden Tagen nicht belastet werden.

     

  3. Langfristige Fortschritte: Ein Bericht der American Council on Exercise betont, dass ausgeglichene Trainingspläne, die Push- und Pull-Übungen kombinieren, das Risiko für muskuläre Dysbalancen reduzieren und so langfristig für Fortschritte sorgen.
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Häufige Fehler beim Push-Pull-Training und wie du sie vermeidest

 

 

  1. Ungleichgewicht zwischen Push und Pull: Achte darauf, beide Bewegungsrichtungen gleich intensiv zu trainieren, um Dysbalancen vorzubeugen.

     

  2. Fehlerhafte Technik: Besonders bei Grundübungen wie Kniebeugen oder Bankdrücken ist eine saubere Ausführung essenziell.

     

  3. Übertraining: Auch wenn Push-Pull-Training effizient ist, ist zu wenig Regeneration kontraproduktiv. Gönne deinem Körper regelmäßige Pausen.

     

  4. Einseitigkeit: Integriere Abwechslung, indem du zwischen Maschinen, freien Gewichten und Körpergewichtsübungen variierst.
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Zusammenfassung und Fazit

 

 

Das Push-Pull-Training ist ein vielseitiger und effektiver Trainingsansatz, der Muskelwachstum und Kraft optimal fördert. Egal ob Anfänger oder Profi – mit der richtigen Planung kannst du das Beste aus deinem Training herausholen.

 

Plane deine Übungen, erhöhe kontinuierlich die Intensität und achte darauf, dass Regeneration ein fester Bestandteil deines Programms bleibt. Setze auf Qualität statt Quantität, und du wirst nicht nur Fortschritte sehen, sondern auch langfristig verletzungsfrei bleiben.

 

Viel Erfolg und starke Gains! 💪

 

Quellen:

 

  • Schoenfeld, B. J. et al. Effects of Resistance Training Frequency on Muscular Strength and Hypertrophy.

    Veröffentlicht im Journal of Strength and Conditioning Research (2019), untersucht die Auswirkungen von Trainingsfrequenzen auf Muskelwachstum und Kraft.

     

  • Dankel, S. J., et al. The Influence of Resistance Training Frequency on Muscular Adaptations.

    Eine Meta-Analyse im Sports Medicine Journal (2017), die zeigt, dass Split-Systeme wie Push-Pull effizienter für Muskelaufbau sind als Ganzkörpertraining.

     

  • American Council on Exercise (ACE):

    Diese Organisation betont in verschiedenen Berichten, wie ausgewogene Trainingspläne Verletzungen vorbeugen und muskuläre Dysbalancen reduzieren können.