Wer im Fitnessstudio regelmäßig trainiert, stößt früher oder später auf den Begriff Gainer. Diese Supplemente, auch „Weight Gainer“ genannt, versprechen schnelle Kalorienzufuhr und sollen beim Muskelaufbau helfen. Doch was steckt wirklich dahinter? Sind sie sinnvoll oder nur teure Kalorien-Shakes?

 

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Was ist ein Gainer?

 

 

Ein Gainer ist ein Nahrungsergänzungsmittel in Pulverform, das vor allem aus Kohlenhydraten und Proteinen besteht. Im Gegensatz zu klassischem Whey-Protein liegt der Fokus hier auf einer hohen Kalorienzufuhr. Typischerweise besteht ein Gainer zu etwa 60–75 % aus Kohlenhydraten, zu 15–25 % aus Protein und einem kleinen Anteil an Fett. Häufig sind auch Vitamine, Mineralstoffe und manchmal Kreatin oder andere Zusätze enthalten.

 

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Der Nutzen von Gainern im Muskelaufbau

 

 

Um Muskeln aufzubauen, braucht der Körper nicht nur Training, sondern auch einen Kalorienüberschuss. Wer Schwierigkeiten hat, genügend Kalorien über normale Mahlzeiten aufzunehmen – etwa Hardgainer mit schnellem Stoffwechsel – kann durch Gainer diesen Überschuss leichter erreichen.

 

Ein Beispiel:

 

  • Ein Whey-Shake liefert etwa 120–150 kcal.

 

  • Ein Gainer-Shake bringt je nach Marke 400–1000 kcal mit sich – und das in einem Glas.

 

Damit können Sportler innerhalb weniger Minuten die Menge an Kalorien aufnehmen, für die sie sonst mehrere Teller Reis, Haferflocken oder Kartoffeln essen müssten.

 

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Die Inhaltsstoffe im Detail

 

 

  • Kohlenhydrate: Oftmals aus Maltodextrin, Glukose oder Hafermehl. Diese sorgen für schnelle und teilweise auch langanhaltende Energie.

 

  • Protein: Meist Molkenprotein (Whey), Milchprotein oder Casein, um die Muskeln mit Aminosäuren zu versorgen.

 

  • Fette: Nur ein kleiner Anteil, meist in Form von pflanzlichen Ölen.

 

  • Zusätze: Einige Produkte enthalten Kreatin, BCAA, Vitamine und Mineralstoffe – was den Shake zu einer Art „Komplettlösung“ machen soll.

 

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Vorteile eines Gainers

 

  • Schnelle, einfache Kalorienzufuhr

 

  • Praktisch für Menschen mit wenig Appetit oder hektischem Alltag

 

  • Kombination aus Kohlenhydraten und Eiweiß kann die Regeneration nach dem Training beschleunigen

 

  • Ideal für Hardgainer, die trotz viel Essen nicht zunehmen

 

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Mögliche Nachteile

 

  • Hoher Zuckeranteil: Viele Gainer basieren auf günstigen Kohlenhydratquellen wie Maltodextrin oder Glukose, die den Blutzucker stark ansteigen lassen.

 

  • Verdauungsprobleme: Große Mengen können zu Blähungen oder Völlegefühl führen.

 

  • Risiko für Fettzunahme: Wer zu viel Kalorien zuführt, baut nicht nur Muskeln, sondern auch Fett auf.

 

  • Preis: Im Vergleich zu normalen Lebensmitteln sind Gainer oft teuer, obwohl sie in erster Linie aus günstigen Zutaten bestehen.
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Sinnvolle Alternativen

 

Wer keine Lust auf teure Pulver hat, kann sich einen homemade Gainer selbst mischen:

 

  • Haferflocken

 

  • Milch oder Wasser

 

  • Banane oder Beeren

 

  • Proteinpulver

 

  • Nüsse oder Nussmus

 

So entsteht ein Shake, der genauso viele Kalorien liefern kann – nur gesünder und oft günstiger.

 

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Für wen lohnt sich ein Gainer wirklich?

 

 

  • Hardgainer: Menschen, die trotz großer Portionen kaum zunehmen, profitieren am meisten.

 

  • Athleten mit hohem Kalorienbedarf: Beispielsweise Ausdauer- oder Kraftsportler im intensiven Training.

 

  • Personen mit wenig Zeit: Ein Shake geht schneller als ein Teller Pasta.

 

Für die meisten Fitnesssportler ist ein Gainer jedoch kein Muss. Wer mit normaler Ernährung auf seinen Kalorienbedarf kommt, braucht ihn nicht unbedingt.

 

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Fazit: Kalorienhilfe oder Marketingfalle?

 

 

Gainer können für manche Sportler ein sinnvolles Werkzeug sein, um den Kalorienüberschuss zu erreichen und den Muskelaufbau zu erleichtern. Sie sind jedoch kein Wundermittel. Am Ende zählt die Gesamternährung – und ob die Kalorienbilanz stimmt. Wer sich ausgewogen ernährt und genügend isst, kann auch ohne Gainer Muskeln aufbauen. Für Hardgainer oder Sportler mit sehr hohem Energiebedarf bleibt er jedoch eine praktische Ergänzung.